Früher war der Ofen aus keiner Wohnung wegzudenken. Ein dekorativer Kachelofen im Wohnzimmer und ein eiserner Küchenherd, in dem das Feuer prasselte, galten als Symbol der Gemütlichkeit und häuslichen Geborgenheit. Eine Zeit lang sah es dann beinahe so aus, als ob die Ofenheizung verschwinden würde. Sie wurde von Zentralheizungsanlagen und Fernwärme verdrängt. In den letzten Jahren konnte die Ofenheizung jedoch wieder ein Comeback feiern. Sie erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Gegenwärtig sind viele unterschiedliche Modelle im Angebot.
Was ist eine Ofenheizung?
Der Fachmann bezeichnet eine Ofenheizung als Einzelfeuerstätte. Die Wärme wird direkt in dem Raum erzeugt, in dem sie benötigt wird. Unter bestimmten Umständen kann eine Ofenheizung jedoch auch Wärme für mehrere Räume erzeugen. Der Wärmetransport erfolgt in solchen Fällen zum Beispiel mit Heizungsrohren oder der Ofen ist in eine Trennwand zwischen 2 Räumen eingebaut und erwärmt beide gleichzeitig. Die Wärme im Ofen wird auf sehr verschiedene Art und Weise erzeugt:
- Kohle
- Scheitholz
- Pellets
- Öl oder Ethanol bzw. Spiritus
- Gas
- Strom
Ofenheizungen werden in den verschiedensten Ausführungen angeboten. Die Bandbreite reicht vom offenen Kamin über den klassischen Kachelofen bis hin zum modernen Holzofen oder dem Tischkamin, der mit Ethanol oder Spiritus betrieben wird. In Wohnungen, die an das Ferngas-Netz angeschlossen sind, werden häufig auch Gasöfen zum Beheizen der Räume verwendet. In anderen Wohnungen laufen Nachtspeicheröfen. Diese werden mit Starkstrom betrieben.
Die Vorteile der Ofenheizung
Öfen erzeugen Strahlungswärme. Die wird von den Menschen als sehr angenehm empfunden, weil sie die natürlichste Art der Wärmeübertragung ist. Die Sonne erwärmt die Erde auf diese Weise. Moderne Holzöfen und auch Ethanol-Kamine dienen noch dazu oft zu dekorativen Zwecken. Viele Modelle verfügen über eine große Sichtscheibe aus feuerbeständigen Glas. Dadurch kann man das Feuer beobachten, ohne Schmutz, Rauch und Ruß ausgesetzt zu sein. Ein flackendes Feuer verbreitet Behaglichkeit und Geborgenheit und ist seit Urzeiten das Symbol für Zuhause.
Darüber hinaus kann eine Ofenheizung immer dann in Betrieb genommen werden, wenn der Nutzer es möchte.
Als Ergänzung einer zentralen Heizungsanlage kann eine Ofenheizung Energiekosten sparen. In der Übergangszeit reicht die Ofenheizung allein aus, um die Wohnung zu erwärmen.
Bei Holz- und Pelletöfen sind die Anforderungen an die Reinigung der Abgase weniger streng als bei zentralen Anlagen mit Heizkessel.
Die Nachteile der Ofenheizung
Öfen, die mit Gas, Holz, Pellets oder Öl betrieben werden, müssen an den Schornstein angeschlossen werden. Beim Verbrennungsprozess entstehen Rauchgase und Feinstaub, die abgeführt werden müssen. Deswegen können solche Öfen nicht überall eingesetzt werden. Mit Kohle beheizte Öfen waren früher sehr häufig, sind jetzt aber kaum noch im privaten Bereich zu finden. Sie produzieren zu viel Schmutz und Abgase.
Öfenheizungen, die Feststoffe verbrennen, benötigen zudem Räume, in denen die Brennstoffe gelagert werden können. So genannte Zimmerkamine oder Tischkamine benötigen keinen Schornsteinanschluss. Dafür geben sie auch nur relativ wenig Wärme ab und eignen sich mehr zu dekorativen Zwecken als zum Heizen.
Elektrische Öfen (Nachtspeicher) sind zwar sauber und sicher, verursachen aber hohe Betriebskosten, weil Strom bereits teuer ist, in Zukunft jedoch noch teurer werden wird.
Wie viel kostet eine Ofenheizung?
Dazu gibt es keine pauschale Aussage, weil es zu viele verschiedene Modelle und Heizsysteme gibt. Die Bandbreite reicht von ein paar Dutzend Euro für einen Tischkamin bis hin zu Tausenden von Euro für edle Designer-Kamine. Wer plant, eine Ofenheizung zu installieren, sollte sich vorher unbedingt an einen Experten wenden und sich fachkundigen Rat einholen. Nicht alle Arten von Ofenheizungen können überall eingesetzt werden. Der nachträgliche Einbau ist oft mit großem Aufwand verbunden. Bei der Planung müssen nicht nur der Kaufpreis und die Kosten für die Installation berücksichtigt werden, sondern auch die Kosten für den Betrieb und den Unterhalt. Da gibt es riesige Unterschiede.
Als alleinige Wärmequelle ist eine Ofenheizung beispielsweise in einem Wochenendhaus sinnvoll. Das wird sowieso nur gelegentlich genutzt. Wenn es in oder nahe bei einem Wald liegt, würde sich ein Holzofen anbieten. Es gibt Modelle, die sich mit relativ geringen Aufwand installieren lassen.
Wer sich in seiner Wohnung oder Haus mit bestehender Heizungsanlage die zauberhaft-romantische Atmosphäre eines offenen Feuers holen möchte, kann das mit einem Ethanol-Kamin erreichen. Diese Feuerstätten benötigen keinen Anschluss an den Schornstein, weil Ethanol bei der Verbrennung in Wasser und Kohlendioxid aufgespalten wird und keine schädlichen Gase oder Rückstände entstehen. Ethanol-Kamine können daher fast überall aufgestellt werden. Bei ihrem Betrieb ist Vorsicht geboten. Es handelt sich um offenes Feuer, eine potentielle Gefahrenquelle.