Sie sind nicht wegzudenken aus den deutschen Großstädten – die prägnanten Wohnhäuser aus der Gründerzeit, in welchen die berühmten Altbauwohnungen mit antikem Parkettboden, prachtvollen Flügeltüren und außergewöhnlich hohen Räumen zu finden sind. Vor allem letztere Eigenschaft zieht sich konsequent durch den gesamten Bestand an Altbauten. Aber wieso ist dem so? Und wie sieht die Situation im Neubau aus?

Der Altbau – Die Wohnung als Demonstration von Macht und Wohlstand

Der Begriff „Altbau“ wird zumeist mit den in der Gründerzeit und im Jugendstil erbauten Wohnhäusern der deutschen Großstädte in Verbindung gebracht. Die eigenen vier Wände waren damals nicht ausschließlich Platz zum Wohnen, sondern hatten vielmehr einen repräsentative Zweck. Sie dienten der Demonstration von Wohlstand. Das gehobene Bürgertum hatte einen Weg gefunden, seinen finanziellen Reichtum darzustellen. Aus diesem Grund haben Altbauten üblicherweise Raumhöhen von mindestens 3,30 Meter, in Extremfällen weisen jene Höhen von bis zu 4,50 Meter auf.

Der Neubau – Effizienz und Umweltschutz bestimmen die Raumhöhe

Im Gegensatz zur Großzügigkeit des Altbaus findet man in Neubauten kaum Raumhöhen über 3 Meter. Als Standard gelten heute 2,50 Meter, alles darüber gilt als Luxus. Hauptgrund für den starken Rückgang der durchschnittlichen Deckenhöhe ist ohne Zweifel das Bestreben, möglichst energieeffizient zu leben. Zum einen bedeuten niedrigere Räume weniger Heizkosten, zum anderen Umweltschutz durch einen geringeren Bedarf an Ressourcen.

Eine bessere Isolierung und sparsamere Heizsysteme wurden nur durch wissenschaftlichen Fortschritt und aufwendige Technik ermöglicht, eine Reduktion der Raumhöhe hingegen bedeutete lediglich den Verzicht auf funktionslosen Prunk. Bezüglich Mindesthöhe schreibt das Gesetz in Deutschland heute 2,30 Meter für Wohnräume vor, für Dach- und Kellergeschoße sind 2,20 Meter ausreichend.

Der Trend zurück zur Gründerzeit

Eine geringere Raumhöhe ist folglich sowohl aus ökonomischer als auch aus ökologischer Hinsicht sinnvoll, nichtsdestotrotz geht der Trend der letzten Jahre zurück in Richtung höhere Decken. Der Markt für Immobilien, welche Qualität und Komfort eines Neubaus mit Luxus eines Altbaus kombinieren, wächst. Vor allem im gehobeneren Preissegment sind Raumhöhen von 2,75 Meter bis 3 Meter wieder gefragt. Während in der Vergangenheit Repräsentation und Machtdemonstration zumeist die Gründe für hohe Räume waren, so geht es heute mehr um Ästhetik und den Wohlfühlfaktor.

Fazit

Obwohl allem Anschein nach die Raumhöhe bisher maßgeblich durch äußere Faktoren bestimmt wurde, so werden Sie wahrscheinlich dennoch individuelle Präferenzen haben. Während es die einen gerne kompakt und überschaubar haben, so ist woanders der prunkvolle Altbau mit großzügigem Freiraum in der Vertikale die Idealvorstellung. Und so groß die Vielfalt an Vorlieben und Geschmäckern heutzutage ist, so groß ist auch das Angebot an verschiedensten Raumhöhen aus vergangenen und aktuellen Zeiten.

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Über den Autor

Anatoli Bauer

Mein Name ist Anatoli Bauer und ich wohne an der Nordsee in Husum. Insgesamt habe ich schon in 5 verschiedenen  Wohnungen und 5 verschiedenen Orten gewohnt. Meine Erfahrungen mit dem Papierkram rund um die Miete, die Nebenkosten und um die Versicherungen wollte ich hier auf Wohnen-Tipps24.com mit euch teilen. 

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