Die Geschichte des Blaupapiers

Das Patent für das Blaupapier wurde am 07. Oktober 1806 von Ralph Wedgwood eingereicht. Benannt wurde es als „Apparat zur Verdoppelung von Schriftstücken“. Dabei handelte es sich damals noch um ein Stück Papier, welches in Tinte getaucht worden war. Auf diesem wurde mit einem Metall-Stift geschrieben, so dass sich die Tinte durchdrückte. Einige Jahre später ging das Produkt in Produktion. Das Papier wurde hier mit einem Stärkekleister aus Indigo versehen. Danach ging man dazu über, Berliner Blau einzusetzen, da es über eine höhere Farbintensität und Lichtechtheit verfügte.

Definition

Neben dem Begriff Blaupapier gibt es noch die weiteren Bezeichnungen:

  • Durchschreibepapier,
  • Kohlepapier
  • oder Durchschlagpapier.

Auch kann das Blaupapier als selbstkopierendes Papier bezeichnet werden. Mithilfe des Blaupapiers ist es möglich, eine Kopie eines Schriftstückes herzustellen. Hierzu benötigt man ein festes Schreibgerät, welches in der Lage ist, einen entsprechenden Druck auszuüben. Am besten eignen sich hierzu Kugelschreiber oder Bleistifte. Je nach Funktionsprinzip des Blaupapiers wird die Farbe auf das unterliegende Papier übertragen, so dass man eine Kopie erhält.
Früher war Blaupapier mit einer Kohleschicht bedeckt.

Heutzutage ist das Papier kohlefrei und besteht aus einem holzfreien Papier. Dieses wird mit verschiedenen Chemikalien versehen. Wenn man das Papier zum Einsatz bringt, wird eine chemische Reaktion ausgelöst. Ausgelöst wird diese durch den Druck des Schreibutensils – sei es ein Stift, ein Drucker oder eine Schreibmaschine. Der Überträger wird dabei als CB-Schicht betitelt. Hierbei handelt es sich um die schwarz beschichtete Seite des Papiers.

Auf dieser Schicht befinden sich Mikrokapseln, die mit einem farbgebenden Stoff befüllt sind und zusätzlich ein Bindemittel enthalten. Der Durchmesser der einzelnen Kapseln beträgt gerade einmal 10 Mikrometer. Bei entstehendem Druck zerplatzen die Kapseln und der Farbgeber wird freigesetzt. Er fließt auf eine aufnahmebereite Schicht, die CF-Schicht, und wird dort absorbiert. Die CF-Schicht ist ihrerseits mit einer reaktiven Substanz versehen, welche auf den Farbgeber reagiert. Hierdurch entsteht das Bild der Kopie.

Blaupapier findet man beispielsweise heute noch in Quittungsblöcken. Hierbei wird es unter das zu beschreibende Blatt gelegt, so dass die Beschriftung auf das darunter liegende Blatt übertragen wird.

Verschiedene Arten des Blaupapiers

Blaupapier wird auch heute noch verwendet. Dabei ist in 95 % der Fälle das oben beschriebene Papier im Einsatz, welches mit Mikrokapseln versehen ist. Insgesamt gibt es drei verschiedene Arten von Durchschlagpapier. Zum einen gibt es das CB-Deckblatt. Hierbei handelt es sich um ein Selbstdurchschreibepapier, welches vor allem für die Durchschrift von Formularen verwendet wird. Bei dem CFB sind sowohl die obere als auch die untere Seite des Papiers beschichtet. Auf der einen Seite befindet sich der Entwickler, auf der anderen Seite findet man wieder die Mikrokapseln vor.

Der Einsatz findet in einem Formularsatz statt als mittleres Blatt oder auch für mehrere Mittelblätter. Die dritte Variante ist die Coated-Front, kurz CF. Hierbei ist die Vorderseite beschichtet. Bei Formularsätzen wird dieses Papier als letztes Blatt verwendet. Eine Besonderheit bildet das 3M-Papier. Dieses wurde speziell für Schreibmaschinen entwickelt. Es kann zusammen mit dem Papierbogen in die Schreibmaschine gespannt werden. Auch hier funktioniert die Kopie über den Druck auf die Mikrokapseln. Mit dieser Methode können bis zu 3 Kopien gleichzeitig erstellt werden.

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Über den Autor

Anatoli Bauer

Mein Name ist Anatoli Bauer und ich wohne an der Nordsee in Husum. Insgesamt habe ich schon in 5 verschiedenen  Wohnungen und 5 verschiedenen Orten gewohnt. Meine Erfahrungen mit dem Papierkram rund um die Miete, die Nebenkosten und um die Versicherungen wollte ich hier auf Wohnen-Tipps24.com mit euch teilen. 

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