Die Menschen waren früher wesentlich kleiner als heute. Trotzdem lebten sie in Gebäuden, die wesentlich höher gebaut wurden, wie es in der heutigen Zeit üblich ist. Woran liegt das? Vor vielen Jahren wurde noch nicht mit einem klassischen Heizkörper geheizt. Es wurden Kohle- oder Ölöfen in die Stufe oder in die Küche gestellt. Dadurch wurden die Räume aufgewärmt. Ein Nachteil dieser Öfen war, dass sich ein starker Rauch bzw. Dunst entwickelt hat. Rauch zieht bekanntlich nach oben. Durch die hohen Decken hoffte man, dass die Atemluft im Raum dadurch nicht belastet wird. Dass erkennt man beispielsweise daran, dass man beobachten kann, dass eine Decke über der Heizung tatsächlich am schnellsten dunkelt.
Hohe Decken waren früher Standard
In der heutigen Zeit liegt die Raumhöhe in Gebäuden höchstens bei 2,5 m. Dadurch lässt sich ein Raum wesentlich einfacher und effizienter heizen. Außerdem wird durch die niedrige Deckenhöhe auch das Tapezieren erleichtert. Niedrige Decken sorgen in Häusern für mehr Gemütlichkeit. Aufgrund der damaligen Heiztechnik war es damals nicht anders möglich, als die Decken höher zu gestalten. Da auch die Beleuchtung früher nicht so optimal war im Vergleich zu heute, wurden höhere Fenster eingesetzt. Somit strahlte mehr Tages- oder Mondlicht in das Innere der Räume. Wenn damals die Räume nur eine Höhe von 2,5 m oder 3 m gehabt hätten, wäre es kaum möglich gewesen, die Innenräume mit einem offenen Gaslicht zu beleuchten. Durch die hohen Decken sollte die Gefahr einer Kohlenmonoxid Vergiftung eingedämmt werden. Hohe Räumen haben mehr Volumen und hatten somit auch mehr Sauerstoff.
Hohe Decken in Herrenhäusern
Mit der Zeit wurden die Decken immer niedriger gestaltet. Das betraf vor allem die Häuser der normalen Bevölkerung. Die reiche Gesellschaft beließ es bei den hohen Decken. Sie konnten durch hohe und große Räume ihren Luxus präsentieren. Man kann auch heute noch viele alte Herrenhäuser und Schlösser besichtigen, die mit einer hohen Deckenhöhe ausgestattet waren. In einem niedrigen Raum würde ein Kronleuchter oder andere Dekorationen auch gar nicht so gut zur Geltung kommen.
Warum wurden auch die Türklinken höher angebracht?
In alten Schlössern und Herrenhäusern sind die Türen mit Türklingen ausgestattet, die im Vergleich zu heute wesentlich höher waren. Die Menschen waren damals wesentlich kleiner als heute. Durch eine höhere Türklinke konnten Dienstboten eine Tür mit dem Ellenbogen öffnen, auch wenn sie gerade ein Tablett in den Händen hielten. Viele Türklinken wurden früher in Kopfhöhe angebracht. Wenn man sich das bildlich vorstellt, wird schnell klar, wie demütig man sich dabei fühlt. Gäste, die vor einer verschlossenen Tür standen, mussten zur Türklinke nach oben blicken. Somit wird ihnen das Gefühl vermittelt, dass sie klein und unwichtig waren. Sie sollten demütig sein wie ein Kind, welches sich auch zu einer Türklinke strecken muss. Es kann natürlich auch statische Gründe haben. Wenn die Tür sehr hoch und massiv war und die Türklinke zu tief angebracht wird, könnte sie sich auf Dauer verziehen oder sich nicht mehr so leicht öffnen und schließen lassen. Während in den USA viele Türen mit einem Türknauf ausgestattet sind, hat sich das in anderen Ländern nicht durchgesetzt. Im Vergleich zu einem Türknauf lässt sich eine Türklinke wesentlich leichter bedienen. Das Niederdrücken der Klinke ist zur Not auch mit dem Ellenbogen oder dem Fuß möglich.
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Hohe Decken waren in herrschaftlichen und gutbürgerlichen Gebäuden üblich. Im Gegensatz dazu findet man jedoch in Wohngebäuden der weniger gut gestellten und auf dem Lande lebenden Bevölkerung deutlich niedrigere Deckenhöhen, als heute üblich. Dies führt heute häufig zu Konflikten zwischen Bauherren und der Denkmalbehörde bei Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten an alten Gebäuden.