Polyätherschaum gehört der Gruppe der PUR-Schaumstoffe (Polyurethane) an. Sein besonderes Merkmal ist eine Wabenstruktur, die dem Material eine überdurchschnittlich hohe Belastbarkeit und Formstabilität verleiht. Aus diesem Grunde wird PUR vielfach zur Herstellung von Matratzen und Polstermöbeln eingesetzt.

Herstellungsverfahren und Eigenschaften

Isocyanat und Polyol sind die beiden Grundsubstanzen. Isocyanate sind Ester der recht unbeständigen Isocyansäure. Die allgemeine Strukturformel lässt sich auf R-N=C=O reduzieren, wobei R für einen beliebigen Arylrest steht. Polyole sind organische Verbindungen mit gleich mehreren Hydroxygruppen (-OH) wie Monoethylenglykol oder Glycerin. Ab vier Hydroxygruppen wird ein Stoff als Polyol bezeichnet. Gerade in der Kunststoffindustrie werden Polyole entweder auf petrochemischer (Mineralöl) oder auf oleochemischer (Pflanzenöl) Basis hergestellt.

Zunächst werden beide Stoffe gut miteinander vermengt, um sie sogleich mit einem bestimmten Anteil Wasser zu ergänzen. Dieser dient als Treibmittel für die Bildung von Kohlensäure, die den Aufschäumungsprozess in Gang setzt. Per Computer wird schließlich der Härtegrad festgelegt. Dies ist heute ganz nach Wunsch sogar stufenlos möglich. Im Ergebnis steht ein sehr individuell einstellbarer Polyätherschaum zur Verfügung, der eine echte Alternative zur altbewährten Federkernpolsterung darstellt.

Polyätherschaum versus Federkern

Als Sitzmöbel oder Matratze ist Polyätherschaum für Allergiker, die auf ein staubfreies Raumklima achten müssen, völlig unbedenklich, denn Hausstaubmilben mögen das Material nicht besonders. Dennoch sind regelmäßige Reinigungen unbedingt zu empfehlen. Alle aufgeschäumten Materialien bestechen durch ein erstaunlich geringes Eigengewicht, das war schon den Alten Griechen vom Bimsstein her bekannt. So ist Polyätherschaum nicht nur extrem leicht, sondern auch luftig in dem Sinne, dass das Material tatsächlich von Luft durchströmt werden kann.

Auch ohne jegliche Metallfedern bleibt Polyätherschaum stets stabil und elastisch. Anders als eine Federkernpolsterung ist der Schaumstoff nicht so anpassungsfähig und ebenfalls bei der Stärke gibt es wenig freie Wahl. Es besteht aber die Möglichkeit, unterschiedliche Werkstoffe damit zu kombinieren. Sofas mit Federkern sind meistens etwas massiver, während jene mit Polyätherschaum eher nur über eine dünnschichtige Polsterung verfügen. Dies ist allerdings nicht das allein selig machende Maß bei der Bequemlichkeit.

Es gibt bei Polyätherschaum Qualitätsunterschiede

Unterschiedliche Qualitäten ergeben sich beim Polyätherschaum unter anderem durch die Sorgfalt im Zuge seiner Herstellung. Daher empfiehlt es sich, beim Kauf nicht ausschließlich auf den Preis zu achten, sondern auch die Werkstoffe und deren Verarbeitung in Augenschein zu nehmen. Höhere Preise haben in diesem Segment durchaus ihre Berechtigung, weil geringere Materialermüdung und geringerer Materialverschleiß eine höhere Lebensdauer des Produkts bedeuten, was in aller Regel in eine Ersparnis mündet und unserer Umwelt dienlich ist.

Ein Kriterium, das hierbei als quantitative Messlatte angelegt werden kann, ist das sogenannte Raumgewicht. Es sollte bei circa 35 kg/mᶾ (Kilogramm pro Kubikmeter) liegen, legt man Wert auf eine gute Qualität. Die Festigkeit des Polyätherschaums wird über den Richtwert der Stauchhärte definiert. Sehr gute Polsterungen zeichnen sich oftmals durch eine Überlagerung mehrerer unterschiedlicher Schichten aus.

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Über den Autor

Anatoli Bauer

Mein Name ist Anatoli Bauer und ich wohne an der Nordsee in Husum. Insgesamt habe ich schon in 5 verschiedenen  Wohnungen und 5 verschiedenen Orten gewohnt. Meine Erfahrungen mit dem Papierkram rund um die Miete, die Nebenkosten und um die Versicherungen wollte ich hier auf Wohnen-Tipps24.com mit euch teilen. 

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