Viele Gegenstände wie Schalen, Blumentöpfe, Krüge oder Tassen werden aus Ton beziehungsweise aus Keramik angefertigt. Ihre ursprüngliche Optik wirkt durch die braune Farbe besonders naturbelassen. Neben der natürlichen Variante sind im Fachhandel bunt bemalte oder glänzend lasierte Ausführungen erhältlich. Nicht nur deshalb sind Ton- und Keramikwaren in verschiedenen Varianten auch heute noch gefragt. Sondern auch, weil die Produktion dieser Stücke vergleichsweise einfach vonstatten geht.

Tönerne und keramische Fabrikate sind in vermutlich jedem Haushalt zu finden. Oft herrscht die Annahme vor, dass Keramik und Ton dasselbe sind. Diese Vermutung stimmt jedoch nicht. Um die Unterschiede zwischen Keramik und Ton herauszustellen, ist es sinnvoll, ihre jeweiligen Eigenschaften zu nennen. Abschließend erfolgt die Zusammenfassung. Dort wird auf die Unterschiede von Ton und Keramik Bezug genommen.

Gefäße aus Ton – Eigenschaften:

Die Geschichte des Tons geht bis in die steinzeitliche Epoche zurück. Schon damals wurde er fürs Handwerk oder zum Bauen genutzt. Ton lässt sich in der freien Natur vorfinden und abbauen. In seinem Rohzustand sieht er sandig aus, von seiner Struktur her erinnert er an Torf. Mineralien machen einen großen Anteil in der Tonmasse aus. Durch sie bekommt der Ton seine charakteristischen Merkmale.

Bei der Zugabe von Wasseranteilen kann man Ton verformen, denn in diesem Zustand hat er eine weiche Konsistenz. Wird dem Ton hingegen Wasser entzogen, wird er porös und bricht leicht. Im Bauwesen bildet Ton die Grundlage für Lehm sowie für Zement. Die Herstellung von tönernen Gegenständen findet oft in Töpfereien statt. Dort wird der Ton mit Wasser versetzt, geknetet und anschließend zu Würsten geformt. Der Hersteller legt sie nach Belieben übereinander, um aus ihnen Gefäße oder andere Dinge zu schaffen. Aus Ton gefertigte Gegenstände lassen sich trocknen oder brennen. Werden sie gebrannt, wandelt sich der Ton in Keramik um.

Gefäße aus Keramik – Eigenschaften:

Grundsätzlich bezeichnet der Begriff ‚Keramik‘ keinen bestimmten Stoff, sondern er fasst mehrere zusammen. Darunter fallen zum Beispiel Porzellan oder Steingut. Sie besitzen keine metallische Eigenschaften, überdies gelten sie als nicht-organisch. Ähnlich wie Ton ist die Erfindung der Keramik bereits seit Jahrtausenden bekannt und damit prähistorisch.

Wenn ein keramischer Gegenstand aus Ton geschaffen ist, verlaufen die ersten Produktionsschritte genau deckungsgleich. Bis zu diesem Zeitpunkt macht es keinen Unterschied, ob eine Ton- oder eine Keramikschüssel erzeugt werden soll. Allerdings wendet man zum Trocknen von Keramik ein anderes Verfahren an:

Für Keramikwaren ist die Bezeichnung ‚Terracotta‘ verbreitet. Sie lässt sich sinngemäß als ‚gekochte Erde‘ ins Deutsche übertragen. Dieses Kochen, also Ausbrennen fasst das Wesentliche der Keramikherstellung zusammen. Der Ton wird einer großer Hitze von etwa 500 Grad ausgesetzt, was ihn stabiler und bruchsicherer macht. Nach dem Brennen sind keine Wasseranteile mehr im Ton enthalten. Das Wasser konnte durch die hohe Wärmeeinwirkung restlos verdunsten.

Anschließend kann man Keramikgefäße lasieren, damit sie glänzen. Oft wird das Material im ursprünglichen Zustand belassen und nicht mit Farben oder Lasuren versehen. Bei der Terracottaproduktion entfällt das Lasieren. Die Temperaturen, unter denen Gegenstände aus Terracotta gebrannt werden, bewegen sich auf einem verhältnismäßig niedrigen Niveau.

Worin bestehen die Unterschiede?

Im unbearbeiteten Zustand haben beide Materialien eine braune Färbung. Der Grund dafür ist der natürliche Rohstoff Ton. Er bildet auch den hauptsächlichen Bestandteil von Keramikwaren. Deshalb setzen sich sowohl Ton- als auch Keramikgegenstände aus einer mineralhaltigen Substanz zusammen. Die weit zurückreichende Geschichte teilen sie ebenfalls miteinander.

Die Bezeichnung ‚Keramik‘ dient als Sammelbegriff für Dinge, die aus gebranntem Ton hergestellt wurden. Im Gegensatz dazu beschreibt ‚Ton‘ nur einen einziges Material für handwerkliche Arbeiten. Nicht jede Tonware erfüllt die Kriterien für Keramik. Gleichzeitig ist nicht jedes keramische Stück aus Ton geschaffen, sondern es kann aus Steingut oder anderen Materialien bestehen.

Keramik weist eine höhere Stabilität auf aus herkömmlicher Ton. Dies ist dem Brennvorgang zu verdanken, der den Ton aushärtet. Als Endprodukt erhält man eine keramische Substanz. Anders als Tongegenstände brennt man Keramikstücke in zwei Durchgängen. Aufgrund der Lasur kann kein Wasser oder andere Feuchtigkeit durch Keramik durchsickern. Vor allem bei Geschirr ist dieser Schutz unverzichtbar. Bei Ton fehlt die Lasierung. Deshalb dringt Wasser leichter hindurch, was sich bei tönernen Blumentöpfen beobachten lässt.

Während das Brennen für Keramik als notwendiger Arbeitsschritt gilt, so reicht bei Ton ein einfaches Trocknen mitunter aus. Deshalb bleibt er auch empfindlicher gegenüber äußeren Einflüssen wie zum Beispiel Witterungsverhältnissen. Nach dem Brennen lässt sich Keramik nicht mehr in seinen chemischen Eigenschaften verändern. Auf getrockneten Ton trifft dies nicht zu. Solange er nicht gebrannt wurde, bleibt er für Veränderungen in seiner Struktur empfänglich.

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Über den Autor

Anatoli Bauer

Mein Name ist Anatoli Bauer und ich wohne an der Nordsee in Husum. Insgesamt habe ich schon in 5 verschiedenen  Wohnungen und 5 verschiedenen Orten gewohnt. Meine Erfahrungen mit dem Papierkram rund um die Miete, die Nebenkosten und um die Versicherungen wollte ich hier auf Wohnen-Tipps24.com mit euch teilen. 

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